15.01.2017
Vaterstetten – Eine Mannschaft mit Rätseln sind die Handballherren
des TSV Vaterstetten, eine Mannschaft, die sich
ausschließlich aus Spaßhandballern rekrutiert, weil auch die
Philosophie des Breitensportvereins nicht mehr zulässt. Eigentlich
erforderliche Verstärkungen nach dem seit 15 Jahren ersehnten
Aufstieg sind aber im Normalfall durch Zukauf machbar. So hilft
höchstens hier und da der Zufall, und die Maxime „es spielt, wer
auch trainiert.“ Und hier müssen die Trainer Michael Jäger und
Thomas Eck gelegentliche Zugeständnisse ob privater
Prioritäten machen.
Nach zwölf Spielen fällt die erste Bilanz etwas ernüchternd aus. In den Heimspielen weiß die Mannschaft zu begeistern, kämpft und ist hochkonzentriert bis zum Schlusspfiff. Der Spaß hört aber offensichtlich auf, sowie die Mannschaft zu Auswärtsspielen auf Reisen gehen muss. Da steht ausschließlich ein Sieg beim Tabellenletzten Süd/Blumenau gegen fünf Niederlagen. Entscheidend ist aber das Wie. Da fehlte wiederholt das kämpferische Element und der unbedingte Wille, nie aufzugeben. Genau das zeichnet das Team vor heimischem Publikum aus.
Nun kommt am Sonntag der TV Immenstadt (Beginn 16:30 Uhr) nach Vaterstetten. Die Allgäuer reisen mit der Empfehlung eines vierten Platzes aus der Vorsaison an, hatten allerdings einen ziemlich verpatzten Start mit 1:13 Punkten. Inzwischen konnte Trainer Gunther Kotschmar mit seinem Assistenzstab das Team wieder auf Vordermann bringen. Jüngstes Produkt der Aufholjagd mit zuletzt 7:3 Punkten war der Sensationssieg über Ottobeuren. Beruhigend für Vaterstetten könnte aber die nicht gerade Respekt einflößende Auswärtsbilanz mit nur einem Punkt aus fünf Spielen wirken.
„Wir sind nach zwölf Spielen nur auf dem zwölften Platz,“ schränkt TSVV-Trainer Jäger ein. Er ist jedoch überzeugt, dass die Strategie mit einer starken Heimbilanz am Ende aufgehen wird. Das sieht dann gegen die Allgäuer ganz nach einem Pflichtsieg aus. „Mit einem Erfolg sind wir wieder am Mittelfeld dran“, soll beruhigend klingen. So ganz abwegig ist das auch nicht. Bisher haben die TSVV-Männer daheim in jeder Hinsicht positiv überzeugt und mit Landesligatauglichkeit aufgetrumpft. Natürlich sind auch die Fans unterstützend gefordert. Manchmal wirkt eine Kulisse wie ein zusätzlicher Spieler.
jwg