Jäger jubelt: „Wir sind wieder dran“

Vaterstetten – Die zwei Welten der Handballmänner des TSV Vaterstetten sorgen bei den Anhängern für Stimmungen zwischen „himmelhoch jauchzend“ bis „zu Tode betrübt“. Da lassen sich die Schützlinge vor einer Woche beim Mitkonkurrenten Kempten-Kottern im Wettbewerb um den Klassenerhalt mit einer 29:17-Niederlage das Fell über die Ohren ziehen. Kaum wieder daheim, gewinnt die nahezu gleiche Mannschaft nach begeisterndem Kampf mit 30:29 (14:15) Toren gegen TV Immenstadt und hat wieder Anschluss ans Mittelfeld.

Es war für 60 Minuten ein Spiel auf Augenhöhe. Von Michael Jäger bestens eingestellt, begannen die TSVV-Männer gegen die nach 1:13 Punkten wieder erstarkten Allgäuer hoch konzentriert. Schnelles, druckvolles  Spiel unter Beachtung von Ballsicherung hatte bei beiden Teams Priorität. Nach acht Minuten waren die Gastgeber sechs Mal im Ballbesitz. Drei Treffer vom überragenden Tobias Frey (3), zwei geniale Würfe von Roman Recknagel und ein Rückraumtreffer von Tim Hoffmann sorgten für 100 Prozent Ausbeute und eine 6:5-Führung.  Es blieb permanent eng im Spielstand trotz einer zwischenzeitlichen 10:7-Führung. Die TSVV-Abwehr hatte große Mühe, das kraftvolle Kreisspiel der Gäste zu kontrollieren und kassierte dafür acht Strafwürfe, von denen die Allgäuer aber nur fünf nutzen konnten.

Vaterstetten war auf allen Posten ohne Ausfall gut besetzt. Francis Müller wurde am Kreis für sehenswerte Tore gefunden, Andi Bedurke sorgte für ständige Gefahr auf der rechten Angriffsseite. Die Abwehr kämpfte aufopferungsvoll. So oft wie nie mussten die beiden Parkettwischer den Hallenboden trocknen. Die Rückwärtssicherung, sonst nicht unbedingt eine TSVV-Stärke, funktionierte so gut wie schon länger nicht. Die Laufwege stimmten zur Überraschung der Gästeabwehr. Wenn Tobias Frey harmlos von außen antretend in der Mitte ankam, war Gefahr im Verzug. Siebenfach traf er, jedes Mal spektakulär. Überragend auch Simon Taenzler. Seine sechs Treffer nach der Pause, als er teilweise die Gästeabwehr wie Slalomstangen behandelte,  waren Gold wert. Die Entscheidung leitete drei Minuten vor dem Ende beim Spielstand von 26:26 Torhüter Michael Bähr mit der glänzenden Abwehr eines Gegenstoßes ein. Danach fielen noch sieben Tore. Drei Treffer in Folge (Bedurke, Frey, Taenzler) sorgten für die Vorentscheidung und Martin Kuhn setzte mit dem 30. TSVV-Tor das i-Tüpfelchen auf die Stimmungslage. Dass Immenstadt auch noch traf, spielte dann keine Rolle mehr.

„Heute stimmte vor allen die Konzentration und der unbedingte Wille zum Erfolg bis zur letzten Sekunde“, freute sich Michael Jäger. Bei 55 Prozent Ausbeute stimmten dann auch die erstmals in einem Spiel geworfenen 30 Tore. „Das  gilt es zu bewahren“, sieht sich der TSVV-Coach in seiner Strategie bestätigt. Ob das schon nächste Woche  im Regionalderby beim TSV Ismaning funktionieren wird, ist eine sicher sehr spannende Frage.

Vaterstetten: Michael Bähr, Thomas Degmeyr (beide Tor), Konni Schlömer, Roman Recknagel (5/2), Tim Hoffmann (1), Martin Kuhn (1), Tobias Frey (7), Simon Taenzler (9/2), Francis Müller (3), Luis Neckar, Andreas Bedurke (3), Marcel Hülssiep, Ralph Liep (1), Marc Wiegert

Verwarnungen: TSVV 3, TVI 4
Zeitstrafen: TSVV4, TVI 4
Strafwürfe: TSVV 5/davon 4 verwandelt, TVI 8/5

Schiedsrichter: Christian Berger / Stefan Berger (beide TSV Allach)

jwg

Mit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung / Münchener Merkur