Vorne Hui, hinten Pfui

Im zweiten Saisonspiel der weiblichen A-Jugend gegen den SC Kissing musste mir 25:29(12:12) die erste Niederlage eingesteckt werden. Dabei roch es, obwohl man als klarer Außenseiter nach Schwaben gereist war, lange Zeit nach einer Sensation in der äußerst spannenden Partie.

Der Spielbeginn war auf beiden Seiten von kleinen Unsicherheiten und technischen Fehlern im Angriff geprägt und keiner Mannschaft gelang es sich entscheidend abzusetzen. Mit einem starken Zwischenspurt könnten die Vaterstettenerinnen zwar einen 5:7 Rückstand in eine 9:7 Führung umwandeln, allerdings gelang Kissing bis zum Pausenpfiff der erneute Ausgleich zum 12:12. In der Kabine versuchte Trainer Tobi Graf die Moral des Teams und den Willen zum Sieg zu stärken. Vorerst scheinbar mit Erfolg, denn in den nächsten fast 15 Minuten folgte eine sensationell starke Phase des TSV Vaterstetten. Die Abwehr stand endlich aggressiv und konnte zahlreiche Ballgewinne verbuchen, die zu schönen Gegenstoßtoren führten. Unterstütz von schönen Toren der Aussenspielerinen Nadja Eder und Julia Schmidbauer könnte die Führung auf 20:15 ausgebaut werden. Doch was dann kam glich einem unerklärlichen Einbruch. In der Deckung wurde plötzlich zu zögerlich agiert, was dem kräftigen, gegnerischen Kreis enorme Freiheiten brachte. Kissing erzielte plötzlich Tore im Minutentakt, auch weil vorne immer wieder leichtfertig der Ball hergeschenkt wurde. Der 5 Tore Vorsprung verschwand binnen kürzester zeit und es entwickelte sich zum Ende ein wahrer Handballkrimi, bei dem es 2 Minuten vor Spielende noch 25:25 stand.
Zwei weitere technische Fehler von Vaterstetten sicherten dann den Gastgeberinnen den hart erkämpften Erfolg. Was bleibt war die Erkenntnis, dass man auch gegen vermeintliche Landesligaspitzenteams absolut mithalten kann und mit etwas besserer Konzentration und Absprache in der Abwehr auch noch zahlreich Erfolge möglich sein dürften.