180 Grad Drehung zum Sieg

Vaterstetten – Nach einer sehr schwachen Vorstellung im letzen Spiel, in dem man mit 20:14 gegen den PSV München, den bis dato Tabellenletzten, verlor, erhoffte sich das Trainer Trio Sabine Hück, Dominik Niedermayr und Andreas Beyer einen besseren Spielverlauf. Trotz der Abwesenheit von drei Stammkräften war die Stimmung vor dem Spiel gegen den TSV Großhadern sehr zuversichtlich. Zudem konnte Verstärkung mit der in der B-Jugend aushelfenden Spielerin Sophia Markowic und weiteren fünf Spielerinnen aus der weiblichen D-Jugend geholt werden. Diese Spielerinnen fügten sich trotz der zusammengeschusterten Mannschaft gut in die Abwehr- und Angriffsformation ein.
Die erste Halbzeit begann sehr ausgeglichen, wobei sich keine der Mannschaften absetzen konnte. Erst bei einem Stand von 6:6 zeigte die Heimmannschaft erste Schwächen, und schnell wurde sogar das Angriffsspiel der Heimmannschaft eingestellt. Diese Schwächen prägten das Geschehen in der ersten Halbzeit so sehr, das die Mannschaft aus Großhadern ihr Torkonto bis zur Halbzeitpause auf einen komfortablen Vorsprung von sechs Toren auf 6:12 anhob. Ein noch größerer Rückstand konnte durch die glänzend haltende TSV Torfrau Katharina Knez verhindert werden, die im ganzen Spiel nicht weniger als vier von fünf Siebenmetern hielt.

In der Halbzeitpause musste das Trainerduo also sehr viel Mut zusprechen und hatte damit offensichtlich Erfolg. Nach der Halbzeitpause stand eine ganz andere Mannschaft auf dem Parkett als zu Beginn des Spieles. Es wurde in der Abwehr gekämpft – die Spielerinnen aus der weiblichen D-Jugend sind dabei besonders hervorzuheben – und durch gute Paraden der Torfrau konnte der Tordurst der Gastmannschaft nicht gelöscht werden. Diese Abwehrleistung wurde durch schnelles Spiel in der zweiten Welle gut genutzt und Susanne Schilcher zeigte dabei ihre Vollstreckerqualitäten. Auch im Positionsangriff wurde endlich mal mit Schwung und Einsatz gespielt, wobei die Spielerinnen des TSV Großhadern sich reihenweise an der Spielweise der B-Jugendlichen Sophie Markowic die Zähne ausbissen und verletzungsbedingt das Spielfeld verlassen mussten. Zum Showdown in diesem körperlich sehr harten Spiel konnte sich keiner der beiden Mannschaften so recht absetzen, der einen Mannschaft gelang die Führung und prompt stand es wieder unentschieden. Doch in den letzten zwei Minuten schaffte es die Heimmannschaft, sich auf zwei Tore abzusetzen. Den Gästen gelang es erst zehn Sekunden vor Spielende auf ein Tor zu verkürzen. Diese zwei Punkte ließen sich nun die Heimmannschaft nicht mehr nehmen. Das Spiel endete mit 21:20 für den TSV Vaterstetten, die nun den vierten Tabellenplatz belegen.Nach dem Spiel war die Freude in den Gesichtern der TSVV-Spielerinnen größer als erwartet. Bei den Gästen, die die zwei Punkte aus dem sicher geglaubten Sieg gerne mit nach Hause genommen hätten, zeigte sich dagegen blankes Entsetzen beim Blick auf die Anzeigetafel. Die Freude über diese hart erkämpfen zwei Punkte, schwappte von den Spielerinnen auf die Trainer über und alle Lappalien dieses Spiels waren wie weg geblasen.

Andreas Beyer