Makellose Ausbeute: Zur Verwandlung von sieben Strafwürfen ist Marlies Brauer angetreten. Jeder Wurf war ein Treffer (Foto:jwg)
Vaterstetten stellte sich kämpferisch auf das druckvolle Angriffsspiel der Gastgeberinnen ein. Doch bereits in der ersten Spielhälfte wurde erkennbar, dass Vaterstetten an dem Tag nicht nur gegen Regensburg und das extrem begeisterte Heimpublikum spielte. Offenbar unter dem Einfluß dieses "Höllenspektakels" trafen die Brüder Matthias und Michael Pernet (Diepersdorf/Roßtal) Entscheidungen, bei deren Kommentierung TSVV-Trainer Eck sich schnell eine gelbe Karte einfing. Da wurde der frei durchziehenden Arife Krivaca straffrei mehrfach in den Wurfarm gegriffen, und in unmittelbar folgenden Gegenstößen klare Angriffsfouls durchgelassen. Diese gelegentlich merkwürdige und einseitige Auslegung hatte Wiederholungen. Dennoch überzeugte Ecks neue Mannschaft. Der Innenblock stand großartig gegen Torschützenbeste Monika Stoilovova. Die TSVV-Torfrauen Steffi Brandes und später Janet Pritzel hielten ausgezeichnet und halfen mit, dass Vaterstetten auch nach dem Wechsel wieder ins Spiel zurückkam. Steffi Blechinger narrte Regensburg großartig haltende Ines Flesch, Marlies Brauer versenkte den sechsten ihrer sieben Strafwürfe und Verena Bruni fand den Weg durch die Mitte. Acht Minuten vor Spielschluß stand es ausgeglichen 18:18, als Vaterstetten wiederholt vergeblich auf den Strafwurffpiff wartete und auf der Gegenseite technische Fehler auf spontane Regeländerungen schließen ließen. Regensburg konnte sich dank seiner besten Feldspielerin Katja Meichel lösen und den siebenten Regensburger Sieg in Folge festmachen.
Vaterstettens Trainer Thomas Eck nahm es gelassen: "Meine Mannschaft hat super gekämpft. Einige taktische Vorhaben ließen sich nicht umsetzen. Im Auslassen von Chancen war die Partie ausgeglichen. Wo die Spielentscheidung zu finden ist, hat hier jeder sehen können." Nun werden sich alle TSVV-Spielerinnen über den Verlust der Tabellenführung damit trösten, dass es noch ein Rückspiel gibt. Nach der überzeugenden Vorstellung im eigenen Haus ist aber Regensburg vorläufig erster Titelanwärter.
Großartig gekämpft, doch die Punkte blieben in Regensburg. Vaterstettens Damen sehen sich moralisch nicht als Verlierer (Fotos: jwg)