10.02.2023
Die vermeintlichen Schwachen nicht unterschätzen
Damen 1 daheim gegen den TSV Schließheim gefordert
Vaterstetten - Mehr als die Hälfte aller Spiele der
Handball-Landesliga Süd haben die Schlusssirene schon gehört. Deshalb hat - je
nach Position im Tabellenstand - am fünfzehnten Spieltag jede Ansetzung eine
Bedeutung für Meisterschaftsambitionen, Abstiegssorgen oder auch für ein
relativ geruhsames Mittelfeld.
Eigentlich bietet das Orakel des Spieltags nichts Aufregendes für eine vierten
(TSV Simbach) und einen siebenten (FC Bayern München) Platz. Das könnte auch
für Vorjahresvize, Tabellenführer und Aufstiegskandidaten TSV Vaterstetten als
auch für Aufsteiger und Abstiegsgefährten TSV Schleißheim gelten, wenn da nicht
die Unwägbarkeiten des Sports noch mitspielen würden.
Da sind die Gastgeberinnen vom TSV Vaterstetten (Beginn: Sonntag, 15:30 Uhr,
Karlheinz-Böhm-Schulsporthalle am Hans-Luft-Weg 6, Vaterstetten) mit 27:1 der
Klassenprimus, während TSV Schleißheim Tabellenvorletzten mit 4:20 Punkten
schauen muss, dass nicht rote Laterne des Schlusslichts an sie abgegeben
wird.
TSVV-Coach Tobias Graf mag solche offensichtlichen Gegensätze nicht. „Wir
spielen von Spiel zu Spiel und jedes Spiel ist immer wieder anders,“ warnt er
damit, dass die Schleißheimer sehr launig und wechselhaft in den Leistungen
sind. „Die hatten Gröbenzell in deren Halle und deren Bestbesetzung am Rand
einer Niederlage (40:35) gehabt,“ appelliert er an die Tugenden der eigenen
Stärken. „Das Schlimmste, was passieren kann ist es, den Gegner zu
unterschätzen.“ So weit darf es nicht kommen.
Das ist schon mehrfach passiert. Bisher konnte ein Timeout die Mannschaft mit
Energieleistungen auf den Erfolgsweg zurückbringen. Bisher hat die Zeit im
Schlussspurt immer noch gereicht. Darauf darf sich aber auch eine
Spitzenmannschaft nicht verlassen, selbst wenn die schon länger andauernde
Tabellenspitze wie ein Abonnement wirkt. Leistung verpflichtet, auch vor den
eigenen Fans!
Wilfried Gillmeister (jwg)