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Herzlich Willkommen bei den Handballern des TSV Vaterstetten!

Teamsport vom Allerfeinsten

28.02.2024

Damen 1

Nach Siegtreffer in Schlusssekunde: „Explosion der Gefühle“

von Johanna Gernsbeck

Vögel siegen Auswärts beim HBC Nürnberg

Elf Sekunden vor der Schlusssirene nahm Vaterstettens Cheftrainer Tobias Graf noch einmal eine Auszeit. Nach den taktischen Anweisungen sollte der letzte Angriff des TSVV zum Siegtreffer im Duell der Play-Down-Runde der Handball-Bayernliga gegen den gastgebenden HBC Nürnberg genutzt werden. Es kam anders.

Nürnberg/Vaterstetten – Doch trotz einer siebten Feldspielern, scheiterten die Vaterstettener Gäste. Die Franken stoppten den Versuch, die Schlusssirene ertönte. Es gab aber noch als allerletzte Aktion des Spiels einmal einen normalen, direkten Freiwurf, den die erfahrene Sara Broß übernahm. Die Nürnbergerinnen bildeten zu sechst eine vermeintlich dichte, hohe Mauer, doch vergeblich: Der Wurf der 28-Jährigen saß im linken oberen Eck, der 23:22 (12:15)-Sieg war perfekt – und der Rest pure Emotion.

„Ich trainiere seit 20 Jahren Handballteams, und solch eine Situation habe ich vielleicht dreimal erlebt – aber das war das erste Mal zu einem Sieg“, sprudelte es aus Coach Graf heraus. „Das war eine Explosion der Gefühle.“

Die Vaterstettener Frauen bildeten wild hüpfend und laut schreiend eine Menschentraube um Broß und demonstrierten durch ihre Siegesfreude auch, welcher Druck auf ihnen gelastet hatte. Der Erfolg sei im Kampf gegen den Abstieg aus der Bayernliga „brutal wichtig“ gewesen, erklärte Graf. „Wir wollten unbedingt gewinnen, weil wir wussten, dass selbst ein Unentschieden nichts bringen würde und der Weg zum Klassenerhalt dann weit gewesen wäre.“

So aber hat sich – auch durch die Ergebnisse der Parallelspiele und vor allem der Niederlage des TSV Ismaning in Zirndorf – die Tabelle verdichtet. Die ersten fünf Teams der Playdowns sind nur durch zwei Punkte voneinander getrennt. Vaterstetten hat sich auf Rang fünf verbessert und alle Chancen auf einen der beiden, rettenden Plätze gewahrt.

Die Freude über den Sieg war für den TSVV-Coach die eine, die Leistung eine andere Facette des Nürnberg-Trips. „Das war überhaupt kein gutes Spiel von uns“, meinte Graf. Beide Teams hätten gehemmt agiert, „beiden war der Druck anzumerken“. Vaterstetten bot Aufs und Abs. Zuerst gab man eine 5:2-Führung (10.) aus der Hand, kassierte einen 10:15-Rückstand (27.) und schaffte den 16:16-Ausgleich (43.).

„Doch wir waren so blöd und lagen gefühlt innerhalb von drei Minuten wieder vier Tore hinten“, schilderte Graf die „handballerisch nicht überzeugende“ Darbietung der Seinen. Diese präsentierten sich aber mental dennoch stark genug, um das 16:20 (46.) des HBC wegzustecken. Durch Tore von Anna-Lena Vogel, Verena Taenzler, Antonia Junghan und Broß mit zwei verwandelten Strafwürfen gelang das 21:21 (55.).

Der Rest war Kampf und ein letzter genialer Moment. Auf den es aufzubauen gelte, so der TSVV-Trainer. „Jetzt müssen wir wieder den Spaß im Spiel finden, nicht erst nach dem Spiel.“

TSV Vaterstetten: Klara Benz, Maria Obermeier (beide TW); Antonia Leonpacher (2), Johanna Bayerlein (1), Paulina Junghan, Julia Degmeyr, Sophia Dölger, Sara Broß (8/3), Johanna Gernsbeck (3/3), Lilian Müller (2), Anna-Lena Vogel (1), Valerie Graf, Elena Holzmann, Kristin Wimmer (2), Antonia Junghan (1) und Verena Taenzler (3).

- Ebersberger Zeitung/Münchner Merkur vom 27.02.2024- Olaf Heid

Foto: Unruheherd und Siegtorschützin: Sara Broß. sro © SRO EBERSBERG