Mit vielen Toren Werbung für den Handballsport

Vaterstetten – Sieger werden zu Meistermachern. Dabei muss es nicht unbedingt um den eigenen Lorbeer gehen. Bei den Vaterstettener Handballern gibt es verschiedene Beispiele. Die Damen ersiegen sich einen eigentlich nicht mehr zu verlierenden Vorsprung. Die Herren hatten am Sonntag den FC Bayern, seines Zeichens bis dato noch einziger ernsthafter Konkurrent für Tabellenführer SB Chiemgau Traunstein, zu Gast. Mit einen torreichen 36:33 (15:14)-Erfolg wurden die TSVV-Männer quasi zum Meistermacher für die Chiemgauer, deren Vorsprung nun angesichts des Restprogramms die Meisterschaft zur Formsache werden lässt.

Die Herren des Trainergespanns Thomas Eck, Jakob Beyer und Michael Jäger sind zwar dadurch wieder einmal auf den zweiten Platz vorgerückt, haben die eigenen Chancen, in diesem Jahr mehr als „nur“ eine Vizemeisterschaft zu erreichen, in den Wochen davor „versemmelt“. Angesichts des Potenzials im TSVV-Team hätte der Aufstieg längst beschlossene Sache sein können. Aber genau da lag der Hase im Pfeffer. Es fehlte der eindeutige Wille, das feste Ziel, dem andere persönliche Präferenzen untergeordnet werden. „Das ist in einer Freizeitmannschaft kaum machbar“, blickt der an der Stelle vorbildliche Trainer Eck auf seine Statistik für Trainingsbeteiligung und Spieleinsatz- bzw. nicht verletzungsbedingter Ausfälle.

Gegen FC Bayern war der Wille zum Erfolg von Anfang an spürbar. Die Körpereinsatz betonte Spielweise der Gäste wurde angenommen. Mit wechselnden Führungen und einem glücklicherweise überragenden und erst 20jährigen Simon Taenzler war es ein Spiel auf Augenhöhe, wobei auch TSVV-Torhüter Stefan Huppmann als Deglmayr-Vertreter eine glänzende Vorstellung gab. Erst in den letzten 20 Minuten, eingeleitet durch einen Rückstandsausgleich mit Treffern von Tobias Frey (2), Konni Schlömer und Simon Taenzler (2) von 18:20 auf 23:20, hielten die Vaterstettener den FCB auf Distanz. Werbung für den Handballsport war die Partie allemal, weil nicht stereotyper Positionsangriff sondern auf beiden Seiten Kreativtät und Spontanität das Spiel attraktiv machten. Wenn ein Spiel mit offenem Schlagabtausch, Offensivabwehr und fünf Toren in der letzten Minute ausklingt, dann kann man beiden Mannschaften für die finale Dramaturgie eigentlich nur danken.

Vaterstetten: Stefan Huppmann, Martin Wein (beide Tor), Konni Schlömer (5/1), Martin Kuhn (3), Tobias Frey (2), Simon Taenzler (18/6), Sebastian Sattler (1), Andreas Bedurke, Fabian Hartmann (1/1), Michael Nowara (3), Lennert Schwart, Ralph Liep (1), Patrick Domcke (2), Philipp Sanders

Verwarnungen: TSVV 3, FCB 1
Zeitstrafen: TSVV 4, FCB 4
Rote Karte: TSVV 1 (für 3 Zeitstrafen)
Strafwürfe: TSVV 9/davon 8 verwandelt, FCB 4/4

Spielverlauf: 2:0, 2:1, 3:1, 3:4, 5:4, 5:5, 6:5, 6:7, 9:7, 9:8, 10:8,10:9, 12:9, 12:10, 13;10, 13:13, 15:13, 15:14, Halbzeit, 15:15, 16.15, 16:16, 17:16, 17:19, 18:19, 18:20, 23:20, 23:21, 25:21, 25:22, 26:22, 26:4, 27:24, 27:25, 28:25, 28:26, 31:26, 31:27, 32:27, 32:28, 33:28, 33:31, 34:31, 34:32, 35:32, 35:33, 36:33

Schiedsrichter: Herbert Erhard / Klaus Geier (beide TSV Unterhaching) Sie hatten auch in hektischen Phasen alles im Griff.

jwg

Mit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung / Münchener Merkur