TSVV-Damen nach halber Saison auf Platz 2 der Landesliga

Vaterstetten – Wer hätte zum Saisonstart erwartet, dass ein Bezirksoberliga-Aufsteiger nach genau der Hälfte aller Spiele mit fünf Punkten Abstand auf dem zweiten Platz rangiert? „Wäre schön, wenn wir da auch überwintern“, hört man Wunschdenken aus den Reihen der Spielerinnen. Denn mit dem 34:31 (15:13)-Erfolg über den Kissinger SC haben sich die Schützlinge von Tobias Graf, Melanie Gernsbeck und Thomas Degmeyr bereits sieben Mal dort positioniert.

Zuerst war es Staunen über die forschen Aufsteigerinnen. „Jetzt geht die Saison erst richtig los“, meinen hingegen die drei Trainer und rechnen damit, dass die Erfolgssträhne aufgrund des zu erwartenden Verschleißes Risse bekommen wird. Nachvollziehen lässt sich diese vorsichtige Einschätzung nach kritischer Beurteilung des Erfolgs über einen nun wahrlich nicht zu den Topteams gehörenden schwäbischen Gegner, der sein Heil im wiederholt langen Ballhalten suchte. „18 Tore in einer Halbzeit zu kassieren, wo man eigentlich annehmen konnte,  das Spiel im Griff zu haben“,  erzürnte den TSVV-Trainer, der mit der Abwehrleistung nicht zufrieden sein konnte.

Die Kissinger rissen mit einfachen Aktionen ihres Rückraumes das TSVV-Abwehrzentrum auf für dann gnadenlos genutztes Kreisspiel. Theresa Schwarz, die wie schon gegen Haunstetten die verletzte Stammtorfrau Maria Obermeier vertrat, war nicht zu beneiden und wurde angesichts der unzulänglichen Abstimmung ihrer Vorderleute zusätzlich verunsichert.

Zum Jahresauftakt reichte ein Spiel mit weit über 30 Angriffsfehlern aus, um einen Vorsprung trotz mehrerer spielerischer Pausen mit technischen und Wurffehlern zu gewinnen und den Gegner 40 Minuten auf Abstand zu halten. „Es ist ja noch einmal gut gegangen“, war von der Tribüne zu hören. Da klang natürlich auch echte Anerkennung für bisher Geleistetes heraus.  Und immerhin: Auch in der 28 Partie konnte seit über zwei Jahren der Heimnimbus gewahrt werden. Wenn nächste Woche TSV Schleißheim mit neuem Trainer und neuer Motivation nach Vaterstetten kommt, dann werden die Punkte voraussichtlich nicht noch einmal so leicht in den Schoß gelegt.

Vaterstetten: Theresa Schwarz, Kerstin Herrmann (beide Tor), Jasmin Landgesell (3), Jelena Hugo (2), Lisa-Maria Becker (2/1), Julia Schmidbauer (8), Nicola Mayerhofer (6), Johanna Gernsbeck (5/4), Valerie Gollnhofer (2), Anna-Lena Vogel, Maike Prehn, Sophia Vogt (1), Paulina Junghan, Verena Taenzler (5)

Verwarnungen: TSVV 3, KSC 4
Zeitstrafen: TSVV 5, KSC 6
Strafwürfe: TSVV 5/davon 5 verwandelt, KSC 3/2
Schiedsrichter: Stefan Schaub (SG Biessenhofen-Marktoberdorf) und Philipp Seidel (SG Kempten-Kottern)

 jwg

Mit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung / Münchener Merkur