Dritter Platz als Lohn für wiedergewonnene Spielfreude

Vaterstetten – Das Ziel ist nicht nur nah, es ist erreicht: Vaterstettens Handballdamen haben in der Bayernliga ein Spieltag vor Saisonabschluß den dritten Platz erreicht. Bei eigenem 30:23-(16:10)-Sieg im Bezirksderby in Unterhaching tat die 34:29-Niederlage des ASV Dachau in Regensburg ein Übriges hinzu.

TSVV-Trainer Thomas Eck wirkte zufrieden: "Nach dem personellen Aderlaß vor einem Jahr war ich zum Neuaufbau gezwungen. Vielleicht war noch mehr drin, aber mit einem sofortigen Wiederaufstieg hätte man dieser neuen Mannschaft keinen Gefallen getan."

Das Spiel beim TSV Unterhaching sah einen ausgeglichen besetzen Vaterstettener Kader mit einer herausragenden Marlies Brauer. Von ihr kam die Initialzündung nach dem Motto: "Gelingt die erste Aktion, wird das ganze Spiel gut!" Ihr überraschender Wurf aus dem Rückraum paßte auf den Zentimeter genau in den Torwinkel und brachte dem TSVV die erstmalige Führung im Spiel. Unterstützt von vielen technischen Unsicherheiten, die den Hachinger Spielfluß ebenso störten, wie die Vaterstettener Abwehr zunehmend dichter wurde, konnten sich Vaterstettens Damen absetzen. Vielleicht beflügelte auch der überraschende Besuch von Auslandsstudentin Nadja Teufel, die hinter der Auswechselbank die Daumen drückte und versprach, im Sommer aus Argentinien zurückzukehren.

Unterhaching konnte zunächst zahlenmäßig einigermaßen mithalten, weil Ecks Damen im Angriff zu viel "Holz" trafen und aufgrund technischer Fehler mehrere Treffer aberkannt wurden. Der Grundstein zum sicheren Sieg wurde in der Viertelstunde vor der Pause gelegt. Eine sich steigernde Janet Pritzel ließ kaum noch Gegentore zu, die Führung wurde von 8:7 auf 14:8 Tore ausgebaut. Der schnelle Gegenstoß wurde zum Trumpf erklärt. Mit dem Positionsangriff und einem enormen Zug zum Kreis verschaffte sich Vaterstetten ebenfalls Vorteile.
Die Gastgeberinnen versuchten nach dem Wechsel den Angriffsdruck zu erhöhen, doch blieb für den TSVV stets ein Sicherheitsabstand von vier Zählern.

Auch legten acht Strafwürfe Zeugnis für Vaterstettens kaum zu bremsende Spielfreude. Das war es wohl, was den TSVV-Damen in dieser Saison phasenweise abhanden gekommen war. Mit der Frische und Freude im Spiel wären wohl einige Punkte nicht auf der Strecke geblieben.

Aber die Freude über den dritten Platz läßt nur gute Gedanken zu. Schließlich hat Eck ein gutes Dutzend Spielerinnen nicht mehr zur Verfügung gehabt. Wohl auch deshalb ist das Abschneiden als ein sehr schöner Erfolg einzustufen.