Mitglied werden
Mitglied werden Pfeil
Mitglied werden

Herzlich Willkommen bei den Handballern des TSV Vaterstetten!

Teamsport vom Allerfeinsten

12.01.2008

''Oben mitmischen, aber mehr ist nicht drin!''

von Wilfried Gillmeister

Zwischenbilanz für TSVV-Damen

Vaterstetten – Es ist „Halbzeit“ für das am höchsten spielende Handballteam des Landkreises im Erwachsenensport. Zeit für eine Zwischenbilanz der Frauen des TSV Vaterstetten, die nach der Hälfte der in der Saison 2007/08 in der Bayernliga absolvierten Spiele auf einen ausgezeichneten dritten Platz stehen.

„Unter dem Strich gesehen ist das ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis.“ Bei einem meist eher kritisch urteilenden Vaterstettener Trainer Thomas Eck hört sich das an, als ob ihm der Satz unter dem Weihnachtsbaum herausgerutscht sein muss. Doch es ist tatsächlich so, dass er mit dem Zwischenergebnis nicht hat rechnen können.

Schließlich war für zwei seiner ganz wichtigen Spielerinnen die Saison schon beendet, bevor sie angefangen hatte. Kreuzbandriss für seine als Nummer eins zwischen den Torpfosten vorgesehene Jessica Remmel und ein extrem ausgekugeltes Schultergelenk bei Monika Schnell, für die besondere Aufgaben in der Kreativabteilung seiner Mannschaft gewartet haben. „Wenn man noch bedenkt, dass wir gegen Dachau und Bergtheim gesundheitlich wacklig aufgestellt waren, dann ist das Ergebnis für meine insgesamt sehr junge Mannschaft einfach großartig.“
Seit vierzehn Jahren ist Evi Hoffmann im D1-Team. Auf ihre Erfahrung und Cleverness kann man zählen. Mit ihrer Spielleidenschaft und ihrem Einsatz ist Evi vorbildlich. (Foto: jwg)
Das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit entwickelte sich im Auswärtsspiel in Bayreuth. „Da haben wir bei einem verloren geglaubten Match noch die Punkte aus dem Feuer geholt und danach alles gewonnen.

Der erwartete Dämpfer stellte sich dann im letzten Spiel vor der Pause zum Jahreswechsel ein. Die Niederlage in Regensburg war zwar einkalkuliert, wenn auch nicht in der Höhe. Für Eck war von vornherein klar: „Regensburg muss Meister werden. Die spielen heuer in der falschen Liga.“

Für ihn ist enorm wichtig, dass die jungen Spielerinnen diese Saison nutzen, sich gegen die starken Teams der Liga die dort übliche spielerische Härte anzueignen und das von Eck bevorzugte schnelle Spiel insgesamt zu harmonisieren. „Jeder muss die Laufwege in einer jeweils zugeordneten Rolle beherrschen und dennoch die Übersicht für überraschende individuelle Aktionen bekommen.“

Es ist mit Sicherheit damit zu rechnen, dass auch in der Rückrunde nicht alle Spiele gewonnen werden können. Man kann aber damit rechnen, dass das Vaterstettener Team die Saison in der besseren Hälfte zum Abschluss ringt. „Eigentlich müssen wir uns schon jetzt auf die nächste Saison vorbereiten,“ schaut Eck auf die eingeleitete Strukturänderung im Bayerischen Handball.

In einer Bayernliga mit zukünftig 14 Teams wird die Spitze breiter werden und der Abstieg noch härter umkämpft sein. Schließlich muss damit gerechnet werden, dass mehrere Mannschaften aus der Regionalliga in die Bayernliga absteigen. Auch hat die Erfahrung der letzten Jahre gezeigt, dass die Landesligaaufsteiger sich überwiegend ganz schwer tun, die Liga zu halten. „Nicht nachvollziehbar, dass gerade dort heuer ein erweiterter Aufstieg möglich sein wird,“ macht der Vaterstettener Trainer klar, was er von der Veränderung hält: Die Kluft zwischen den Topteams und dem „Rest der Bayernliga“ wird breiter werden. Die Stärkung der Bayernliga wird wohl so nicht gelöst werden.

Er bereitet seine Mannschaft darauf vor, nicht im Niemandland der Liga zu landen. Nach Sicht der Dinge wird aber auch das Ziel Aufstieg für den TSV Vaterstetten mittelfristig kein Thema sein, weil der persönliche und finanzielle Aufwand in keinem Verhältnis zum Ergebnis steht. Handball hat in Oberbayern zu wenig Lobby. Mit kreativen Lösungen und persönlichem Engagement kann man zwar viel erreichen, doch ohne finanzielle Mindestausstattung kann man langfristig weiter oben (ab Regionalliga) nicht bestehen.