Entspannt und experimentierfreudig in die Rückrunde

Vaterstetten – Vier Wochen Wettkampfpause können erholsam sein. So waren wohl auch die Handballdamen vom TSV Vaterstetten recht froh über die verdiente Ruhe zum Jahreswechsel nach der Hälfte aller Spiele. Es war auch eine gute Zeit, um vor dem Rückrundenstart am Sonntag um 14.15 Uhr bei SVW Burghausen die eine oder andere Verletzung auszukurieren.

Doch die erste Meldung vor dem Rückrundenstart war nicht unbedingt auf der positiven Seite. Monika Schnell, die im Rückraum den kreativen Part für druckvolles Spiel erfüllt, ist noch nicht fit. Sie hatte sich vor Saisonbeginn die Schulter ausgekugelt und wird nach ersten vorsichtigen Tests wohl auch in der Rückrunde nicht eingesetzt werden können.

Trainer Thomas Eck wird in der Rückrunde wohl nach Möglichkeit verstärkt jungen Kräften vermehrt Spielanteile verschaffen. „Wir hatten eine für unsere Verhältnisse erfolgreiche Hinrunde und können nun experimentieren,“ meint der TSVV-Coach angesichts eines sehr soliden Punktepolsters. Das klingt schon nach Vorbereitung auf das nächste Jahr.

Andererseits will er natürlich auch die jetzige Position nach Möglichkeit halten. Ohne Titelambitionen und mit der Sicherheit des aktuell dritten Rangs im Rücken lässt es sich auch leichter experimentieren, weil risikoreiche Spielweisen keine gravierenden Konsequenzen nach sich ziehen.

Sehr erfreulich, dass die beiden noch ganz jungen Torfräuleins Laura Cuperus und Janine Völkel, sich weiter gut entwickelt haben. Schließlich muss Antje Nessler ersetzt werden, die Woche für Woche von Zwickau aus pendelnd für die verletzte Jessica Remmel einsprang und nun einen Vertrag bei Neustadt-Sebnitz in der Tasche hat. „Janine Völkel zum Beispiel hat ihre Feuertaufe in Regensburg bestens bestanden,“ lobt Eck den Mut der Sechzehnjährigen, die sich trotz der hohen Niederlage in der Domstadt die Würdigung verdient hat.

Doch im Vergleich zu den Problemen, die Burghausen hat, sind das schon fast Luxusprobleme. Die Gastgeber von der Salzach stehen ziemlich abgeschlagen und mit einen einzigen Sieg am Tabellenende der Bayernliga. Der Verlust der Topspielerin Katrin Klaffke konnte bisher nicht kompensiert werden. Die jungen Talente können die Lücken noch nicht schließen. Die Gefahr eines Neuaufbaus eine Klasse tiefer in der Landesliga ist latent.

Eck und seine Mannschaft werden diese Begegnung trotz des sichtbaren Unterschieds nicht auf die leichte Schulter nehmen. Nicht vergessen ist schließlich die überraschende und knappe Vaterstettener Niederlage in Burghausen vor einem Jahr. Der Stachel hat eine kleine Narbe hinterlassen. Auch Narben müssen gepflegt werden. Eck wird von seinen Damen wohl einen Sieg fordern.

Wilfried Gillmeister (jwg)