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Herzlich Willkommen bei den Handballern des TSV Vaterstetten!

Teamsport vom Allerfeinsten

07.12.2008

Mit viel Glück zum Unentschieden

von Wilfried Gillmeister

Drei Sekunden vor Schluss:

Vaterstetten – Das ist ja gerade noch einmal glimpflich ausgegangen, denn als gut kann man das 23:23(10:13)-Remis der Handballdamen des TSV Vaterstetten gegen die Reserve des Bundesligisten 1.FC Nürnberg eigentlich nicht bezeichnen.

So atmete auch Vaterstettens Trainer Thomas Eck durch: „Nicht verloren und einen Punkt gewonnen“, war sein bescheidenes Fazit. In der Tat kann man das Remis als ein gerechtes Ergebnis akzeptieren. Schließlich hatten beide Mannschaften die Möglichkeit zum Gewinnen, wobei man die Vaterstettenerinnen sicher als die Glücklicheren sehen kann.

Viel zu viel Respekt hatten die Gastgeberinnen vor den mit individuell bestens ausgestatteten Handballerinnen von der Noris. Die Cluberinnen boten sowohl mit Christina Stockhorst, Sabine Stockhorst und Lisa Gebhard drei Vertragsspielerinnen mit Zweitspielrecht als auch den beiden mit dem Bundesligakader trainierenden A-Jugend-Auswahlspielerinnen Tanja Schorradt und Linda Jäger gleich fünf Topspielerinnen auf.
Stephi Hoepner führte großartig Regie, erzeugte starken Druck und übernahm entscheidend Verantwortung: Eine Top-Leistung! (Foto: jwg)
Diesen individuellen Vorteilen musste Eck mit einer geschlossenen Mannschaftsleitung begegnen. Das gelang in der ersten Halbzeit überhaupt nicht. Vaterstettens Rückraum hatte keinerlei Chance gegen die Club-Torfrau. Ganz im Gegenteil konnte sogar Überzahlspiel nicht genutzt werden, die Gäste setzten sich auch in Unterzahl durch. Hinzu kommt, dass Vaterstetten wieder Unsicherheiten bei der Nutzung der Strafwürfe zeigte. Wäre nur einer von den vier verworfenen Siebenmetern im Netz gelandet, hätte Vaterstetten jetzt ein ausgeglichenes Punktekonto.

So liefen Ecks Schützlinge 47 Minuten einem Rückstand hinterher. Linda Jäger hatte ihren vierten Treffer von Rechtsaußen erzielt, als die TSVV-Frauen beschlossen, den 9:15 Rückstand zu tilgen. Als ob der Knoten in der Abwehr gesprengt worden ist, konnte die Heimmannschaft plötzlich wieder zweite Wellen und Gegenstöße laufen. In dieser Phase war Monka Steininger treibende Kraft und erzielt in der Phase vom 9:15 bis zum 16:16-Ausgleich vier Tore. Das geschah innerhalb von vier Minuten.

Plötzlich war alles wieder offen. Die herausragend kämpfende Stephi Hoepner wurde als die einzig Richtige für die Strafwurfausführung erkannt und die A-Jugendliche Julia Schmidbauer lief und warf sich in die Herzen der Fans. Zwei Minuten vor dem Ende verwandelte Stephi Hoepner sicher ihren fünften Strafwurf und Julia Schmidbauer erhöhte von Linksaußen in Überzahl sogar auf 22:20. Nürnberg glich aus und führte 15 Sekunden vor Schluss sogar wieder mit einem Tor. Fast mit dem Schlusspfiff, als sich fast alle in das Schicksal ergeben hatten, nahm Tini Büttner den Ball zu ihrem einzigen Torwurf auf. Bei der Druckwelle des Jubels auf dem Parkett und auf der Tribüne musste fast befürchtet werden, dass die Glaskuppeln des Vaterstettener Hallendachs wieder undicht werden.

„Schade“, sinnierte Eck nach dem Spiel. „Wir hätten gewinnen können, müssen aber mit dem Spielausgang letztlich zufrieden sein.“ Zum letzten Spiel des Jahres muss nun die Partie in Bayreuth für ein erwünschtes, ausgeglichenes Konto herhalten.

Vaterstetten: Laura Cuperus, Janine Völkel (Tor), Julia Schmidbauer (3), Bea Feder, Evi Hoffmann (3/1), Caro Neckar (2/2), Krissi Schröder, Monika Steininger (6/1), Stephi Hoepner (6/5), Bettina Pfeiffer (2), Steffi Blechinger, Tini Büttner (1), Ruth Schiffmann

Nürnberg: Tamara Glowienka, Martina Ebersberger (Tor), Miriam Schulz (1/1), Mona Friedrich, Laura Pisu (1), Alexandra Kitza (5/2), Tanja Schorradt (5), Sabine Stockhorst (1), Linda Jäger (4), Pari Afghan, Lisa Gebhard (4), Christine Stockhorst (1), Verena Oberthaler (1)

Verwarnungen: TSVV 1, FCN 2
Zeitstrafen: TSVV1, FCN 6
Strafwürfe: TSVV 13/davon 9 verwandelt, FCN 3/3

Spielverlauf: 1:0, 1:3, 2:3, 2:4, 3:4, 3:6, 5:6, 5:9, 6:9, 6:10, 7:10, Halbzeit, 8:10, 8:12, 9:12, 9:15, 13:15, 13:16, 16:16, 16:17, 18:17, 18:18, 18:19, 20:19, 20:20, 22:20, 22:23, 23:23

Schiedsrichter: Ramin Nasseri-Rad / Dirk Schmidt (beide SV 1880 München)

jwg

Mit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung / Münchener Merkur

Moni Steininger (i.) mit Steilangriffen und Evi Hoffmann am Kreis prägten das TSVV-Spiel in der zweiten Spielhälfte. (Fotos: jro+jwg)