Verdienter Lohn der Leidenschaft

„Das war eine ganz andere Handballwelt gegenüber der Vorwoche“, fasste Tobias Graf, Trainer des Vaterstettener Regionalliga-Teams, das Duell gegen die SG Mintraching/Neutraubling zusammen.

Zum Auftakt hatten die TSVV-Frauen einen 36:24-Sieg bei Aufsteiger HaSpo Bayreuth gelandet. Am Sonntag sicherten sie sich gegen den Vorjahresdritten ein 20:20 (9:12)-Unentschieden. Graf, der mit Melanie Gernsbeck und Stefan Huppmann seit Jahren die Vaterstettener Riege betreut, war angetan von der Leistung: „Das war wirklich schön zu sehen, dass wir mithalten konnten. Die Mädels haben ihr Herz auf dem Spielfeld gelassen. Auf dieses Engagement können wir aufbauen.“

Die Gäste aus dem Landkreis Regensburg führten von Anfang an und lagen mit 6:2 (15.) in Front. In einer Auszeit ordnete Graf das Team neu, das fortan in der Abwehr vor einer gut aufgelegten Terry Schwarz mehr Zugriff bekam. „Wir haben nur 20 Gegentore zugelassen. Das ist gut“, so Graf. Der Schuh drückte vielmehr in der Offensive, in der „wir sieben oder acht Hundertprozentige nicht gemacht haben“. So lief der TSVV lange einem Rückstand hinterher und schaffte erst mit dem Tor zum 17:17 (50.) durch die beste Werferin Nicola Mayerhofer den zweiten Gleichstand nach dem 1:1 aus der Startphase.

Ein 17:19 (54.) drehten Julia Degmeyr, Johanna Bayerlein und Kristin Wimmer dann zur ersten Führung (20:19/59.). Doch Mintraching glich 38 Sekunden vor Schluss postwendend aus. Der TSVV ging nicht mit Gewalt aufs Siegtor, „um keinen Ballverlust und ein Gegentor zu kriegen“, sondern sicherte, auch mit Hilfe einer Auszeit, das 20:20-Remis ab. Auch wenn die SG-Verstärkung Simone Padberg, eine Ex Zweitliga-Spielerin, nur auf der Bank saß, tat dies der Freude beim TSVV keinen Abbruch: „Den Punkt nehmen wir gerne mit“, so Coach Graf.

TSVV: Schwarz, Obermeier(beide TW); Bayerlein (2 Tore),Degmeyr (3),Dölger, Broß (4/4), L. Müller, Vogel,Wipper, Follert,Wimmer (1),A.Junghan (1), Eisch,Huppmann, Eichner, Mayerhofer(9). 

Ebersberger Zeitung/Münchner Merkur vom 30.09.2025 - Olaf Heid