"Krissi" macht den rechten Flügel stark

Vaterstetten – Vor dem Beginn des Herbstsemesters fragte bei Thomas Eck eine junge Sportstudentin an, ob sie mal beim Training seiner Handballdamen mitmachen könne. Es muss wohl schon im Anfang gegenseitige Zuneigung gewesen sein, denn die groß gewachsene, 21jährige Linkshänderin kam, sah und siegte. Es bedurfte nur weniger Wochen der sportlichen Akklimatisation, dann war Kristin Bellmann im Stammkader des TSV Vaterstetten aufgenommen. Zur Premiere im Hinspiel gegen Waiblingen gab es dann auch gleich den erhofften starken Auftritt. Es reichte zwar nicht zum Sieg, aber mit ihren drei Toren hatte sie ihr Team im Spiel gehalten. Seitdem hat sie sich fest gespielt. Die rechte Angriffsseite gehört zu ihrem bevorzugten Terrain. Mit schnellem Antritt, Sprung- und Wurfkraft als auch mit ausgeprägter Spielübersicht bringt sich "Krissi" ein. Assists und eigene Ausbeute halten sich nahezu die Waage. Der Rückraum und die Mitte gefallen ihr weniger, obwohl man ihr das aufgrund von körperlichen und spielerischen Eigenschaften zutrauen will.

Aus Marktoberdorf (Landesliga) ist sie nach München gekommen, um hier ihr Sportstudium zu absolvieren. "Kein Lehramt", wehrt sie sofort ab. "Ich möchte das Sportdiplom erwerben und mich später um die Fitneß älterer Generationen kümmern." Sportlich Ziele stehen nicht im Vordergrund. "Ich bin glücklich, in Vaterstetten so toll aufgenommen worden zu sein. "Spaß durch Sport" hat einen hohen Stellenwert bei ihrem Engagement in Vaterstetten.
So gefällt ihr zwar der gegenwärtige Tabellenplatz überhaupt nicht, doch hängt daran keine Entscheidung über den Ort der sportlichen Zukunft. "Bei Thomas Eck kann ich noch sehr viel lernen. Ich halte ihn für einen der besten Trainer - taktisch, technisch und didaktisch," ist ihr klares Bekenntnis zum Bleiben. Schließlich kann es nicht immer nur aufwärts gehen. "Er baut hier mit jungen Talenten eine Mannschaft der Zukunft. Da will ich dabei sein." Für die Mannschaft und für sich hat sie sich vorgenommen, jede sich bietende Chance zur Weiterentwicklung zu nutzen.