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Herzlich Willkommen bei den Handballern des TSV Vaterstetten!

Teamsport vom Allerfeinsten

26.02.2006

Behutsames Comeback zur rechten Zeit

von Wilfried Gillmeister

Marlies Brauer wieder fit

Vaterstetten - Grund zum Strahlen hatten die Handballdamen des TSV Vaterstetten in mehrfacher Hinsicht anläßlich des Auftaktspiels der Abstiegsrunde in der Regionalliga Süd. Das lag nicht nur am herrlichen Sonnenschein, der das Spiel in der Haarer Sporthalle mit dem haushohen Sieg über Ottersweier zusätzlich erhellen wollte. Das lag auch daran, dass die lang Zeit verletzte Leistungsträgerin Marlies Brauer beim Aufwärmen der Mannschaft mitwirkte. Erstmalig nach 15 Monaten fand ihr Name Wiederaufnahme im Protokoll der Mannschaftsaufstellung.
Trotz Vorahnung gelang Marlies Brauer (Nr.8) unmittelbar nach der schweren Verletzung noch das Lächeln (Foto: jwg)
Den 11. Dezember 2004 versucht Marlies Brauer aus dem Gedächtnis zu verdrängen. Es war angesichts eines Kreuzbandrisses und zusätzlichem Meniskusschaden im Spiel bei TV Holzheim ein folgenschwerer Tag ihrer sportlichen Laufbahn. Zum Saisonbeginn 2004/2005 endlich und als jahrelang erste Wunschkandidatin von Trainer Thomas Eck zum TSVV-Kader dazu gestoßen, übernahm sie schnell Verantwortung im Rückraum, glänzte mit Ideen und genialem Kreisanspiel. Sie fand die Lücken, die Zählbares brachten. Eine Woche zuvor noch überragte sie mit acht Toren beim 28:22-Sieg über TS Ottersweier. In der Liga-Torschützenliste war sie auf den vierzehnten Rang vorgerückt und schickte sich an, ihr Team in eine mitbestimmende Rolle in der Regionalliga zu führen.
Ihr Ausfall bremste den Höhenflug und auch neun Monate später war zum Saisonbeginn mit der Inflation der Liga Süd (20 Mannschaften) an ein sehnsüchtig herbeigehofftes Comeback der 26jährigen Diplom-Sportwissenschaftlerin nicht zu denken.
Hinzu kam möglicherweise eine psychologisch bedingte und auch verständlich Bremse. Die schwere Verletzung passierte während eines TSVV-Angriffs und einer ungestümen Abwehraktion einer gegnerischen Spielerin. "Ich will hundertprozentig fit sein und erst dann wieder Spaß am Handballsport haben," traf ihre Zurückhaltung auf volles Verständnis bei Thomas Eck. "Sie bekommt die Zeit, die sie haben will," begab sich Eck in die Warteposition eines verantwortungsbewußten Trainers. Marlies Brauer trainiert seit vielen Wochen bereits mit der Mannschaft und allmählich kehrt zurück, was dem eigenen Anspruch gerecht wird.
Vielleicht war es mental sogar wertvoll, Marlies Brauer gerade gegen einen sogenannten Lieblingsgegner wie Ottersweier auf die Bank zu nehmen. Eck schickte sie aber nur zur Ausführung von Strafwürfen aufs Spielfeld. Das Erfolgserlebnis mit zwei Toren gaben Mut und vielleicht die Lust auf mehr. Auch das gemeinsame Miterleben des Spielverlaufs auf der Bank tut ein Übriges. Vielleicht sehen wir Marlies Brauer schon beim nächsten Spiel mit anderen Spielanteilen. Dann ist Gewißheit darüber, dass ein bestimmtes Datum vor 15 Monaten für Marlies Brauer seine Bedeutung endgültig verloren hat. Zur rechten Zeit: die Impulse, die sie dem Vaterstettener Spiel geben kann, sind hilfreich im Wettlauf um den Ligaerhalt.

Nichts verlernt: 15 Monate später beweist Marlies Brauer ihren Killerinstinkt beim erfolgreichen Strafstoß (Foto: jwg)