21.10.2025
Vaterstetten–Einen aufregenden, nervenaufreibenden Regionalliga-Spieltag haben die Vaterstettener Handballfrauen hinter sich. Das Ende war aber aus Sicht der TSVV-Mannschaft absolut positiv, denn durch einen überraschenden 31:29 (16:12)-Sieg beim MTV Stadeln waren die Strapazen leichter zu ertragen gewesen.
„Das waren Bonuspunkte für uns, um schneller den Klassenerhalt zu sichern“, freute sich Vaterstettens Cheftrainer Tobias Graf über die zählbare Belohnung, die den Krimi und das Erlebte in Mittelfrankenabfederte. Was war passiert? Schon die Anfahrt in den Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Fürth kostete einiges an Nerven. „Das habe ich in den vergangenen 20 Jahren nicht erlebt“, berichtete Graf von einer Totalsperre auf der A9 bei Greding. „Da ging eine Stunde nichts, wir sind nur gestanden. Da droht der Alptraum, dass du nicht rechtzeitig zum Spiel kommst“, schilderte der TSVV-Trainer, der die spielleitende Stelle anrief und einen zehn bis 15 Minuten späteren Anwurf vereinbaren konnte.
„Damit konnten wir uns wenigstens noch kurz aufwärmen. Nicht auszudenken, wenn wir noch länger im Stau gestanden wären.“ So aber lieferten die Gäste in Mittelfranken eine „überragende erste Hälfte“ ab, so Graf, „die Abwehr war okay, der Angriff gut“. Johanna Bayerlein und Katrin Eisch agierten im Mittelblock bärenstark, während unter anderem Nicola Mayerhofer vorne viele (Tor-)Akzente setzte. Der TSVV führte bei Seitenwechsel klar mit vier Treffern Vorsprung (16:12). Und als Sara Broß per Strafwurf sogar auf 23:17 (43.) stellte, deutete nichts auf einen Krimi hin.
Doch es folgte eine kurze Unterbrechung zur Hallenbodenpflege, in der Vaterstetten seinen Faden verlor. „Wir haben auf einmal in der Abwehr keinen Zugriff und das Muffensausen gekriegt, bei Stadeln war jeder Wurf auf einmal ein Treffer.“ Der MTV, bei dem Topspielern Nicola Dude erkrankt fehlte, kam auf 22:24 (52.) und 29:30 (59.) heran. Nichts half, weder eine Auszeit noch ein Torwartwechsel. Zur Matchwinnerin wurden dann TSVV-Keeperin Theresa Schwarz, die 40 Sekunden vor der Sirene einen Stadelner Konter in einer Eins-gegen-eins-Situation entschärfte. Mayerhofer machte im Gegenzug mit dem Tor zum 31:29-Endstand einen Haken hinter einen Vaterstettener Krimisieg.
TSVV: Schwarz, Obermeier(beide TW); Bayerlein (4), Degmey r(8), Broß (6/6), Müller(2), A. + P. Junghan, Follert, Wimmer (1), Mayerhofer (5), Eisch (2), T.Huppmann (3), Eichner.
Ebersberger Zeitung/Münchner Merkur vom 20.10.2025 - Olaf Heid
