Vaterstettener Defensivstärke dank Spaßfaktor

Die Vaterstettener Handballfrauen sind in den Bayernliga-Playdowns weiter ungeschlagen. Im Heimspiel gegen den TSV Simbach feierte die Mannschaft um das Trainertrio Tobias Graf, Melanie Gernsbeck und Stefan Huppmann einen deutlichen 30:24 (18:12)-Erfolg.

Vaterstetten – Sie haben damit gesorgt, dass die Spitze der Abstiegsrunde sich weiter verdichtet hat.

TSVV-Cheftrainer Graf wollte sich aber gar nicht groß mit der Lage befassen. Zu viele Unwägbarkeiten würden bis zum Ende der Runde im April noch eine Rolle spielen. Auch die Fix-Zahl an Absteigern bzw. wie viele Teams genau die Klasse halten werden, das müsse man ausblenden, so Graf. „Wir können jetzt selber gerade nur Spaß haben und guten Handball spielen – und gewinnen. Nachher schauen wir, was dabei herauskommt.“ Die Lage in der 3. Liga (mit der SG Mintraching/Neutraubling steht ein Absteiger in die Bayernliga fest) und die anderen Partien in den Playdowns (der TSVV braucht Ausrutscher der Konkurrenz) könne man halt nicht beeinflussen.

Umso mehr freute den Trainer die Vorstellung seiner Mannschaft, die er als „richtig stark“ einstufte. „Vielleicht haben die Simbacher nicht ihren besten Tag erwischt, aber wir haben es, finde ich, sehr gut gemacht.“

Angetrieben von Verena Taenzler und Kristin Wimmer, gelang ein glänzender Start (3:0/2.). Vor allem Letztere habe mit ihrer Dynamik „das Spiel der Saison“ abgeliefert, lobte Graf. „Sie war so torgefährlich wie nie.“ Und Wimmer schaffte Freiräume, die ihre Mitspielerinnen auch zu nutzen wussten.

Vaterstetten ließ im Duell des Vorjahresmeisters der Landesliga Süd gegen Vize Simbach nicht locker, schraubte kontinuierlich am Ergebnis. Auch als die Niederbayerinnen kurzzeitig auf 4:6 (10.) gestellt hatten. Die Paraden von Torhüterin Theresa Schwarz hielten den Rücken frei und vorne ging der TSVV-Tempo-Express ab. Julia Degmeyr, Wimmer und die sichere Strafwurf-Expertin Johanna Gernsbeck erhöhten auf 9:4 (14.)

Das letzte Aufbegehren der Simbacher Gäste, als Vaterstetten in doppelte Unterzahl geriet (12.7/18.), überstand man mit nur zwei Gegentoren. Danach baute das Graf-Team die Führung zur Pause auf sechs und nach dem Wechsel sogar bis auf zehn Tore (25:15/46.) aus.

„Unsere Deckung war richtig gut“, schwärmte Coach Graf und schob lachend hinterher: „Ich kann überhaupt nicht meckern. Auch Katrin Eisch aus Außen habe ihre Sache gut gemacht. Ab dem 30:20 (57.) ließen es die Gastgeberinnen dann noch im Gefühl des sicheren Sieges austrudeln, was aus Sicht der TSVV-Frauen und ihres Trainers an diesem Tag durchaus zu verschmerzen war.

Vaterstetten: Theresa Schwarz, Maria Obermeier (beide TW); Paulina Junghan, Johanna Bayerlein (5), Theresa Prinz (1), Julia Degmeyr (6), Sophia Dölger (2), Antonia Junghan (1), Johanna Gernsbeck (4/3), Anna-Lena Vogel (1), Valerie Graf, Elena Holzmann, Kristin Wimmer (5), Verena Taenzler (3), Daniela Lazarek, Katrin Eisch (2).

Ebersberger Zeitung/Münchner Merkur vom 05.03.2024- Olaf Heid